Welche Installationsklasse ist am besten für Sie geeignet?

In der Regel installieren Sie Red Hat Linux auf einer oder mehreren neu eingerichteten Partitionen der Festplatte oder über eine bereits vorhandene Version von Linux.

WarnungWarnung
 

Wenn Sie Red Hat Linux über eine bereits vorhandene Version von Linux (einschließlich Red Hat Linux) installieren wollen, bleiben nicht alle Informationen (Dateien und Daten) der früheren Installation erhalten. Sichern Sie deshalb alle wichtigen Dateien! Wenn Sie auf diese Weise installieren und Daten erhalten möchten, lesen Sie den Anhang C.

Red Hat bietet für iSeries Plattformen drei verschiedene Installationsklassen:

Workstation

Eine Workstation-Installation ist am besten für den Benutzer eines Desktop-Systems geeignet. Diese Option wird jedoch für iSeries Systeme nicht empfohlen.

Server

Wenn Sie Ihr System als Linux-basierten Server verwenden und Ihr System nicht zu sehr benutzerkonfigurieren möchten, ist eine Server-Installation für Sie die geeignete Installationsklasse. Sie ist die bevorzugte Installationsklasse für iSeries-Systeme.

Benutzerdefiniert

Die benutzerdefinierte Installation bietet Ihnen die größtmögliche Flexibilität während der Installation. Sie können u.a. wählen, welches Partitionierungsschema Sie verwenden und welche Pakete Sie installieren möchten. Die benutzerdefinierte Installation ist besonders für Anwender geeignet, die bereits mit Installationen von Red Hat Linux vertraut sind und vollkommen flexibel bleiben möchten.

Diese Klassen bieten Ihnen sowohl die Möglichkeit, den Installationsprozess zu vereinfachen (unter potentiellem Verlust der Konfigurationsflexibilität) als auch, die Flexibilität durch einen etwas komplexeren Installationsprozess zu erhöhen. Um zu entscheiden, welche Klasse für Sie die geeignete Lösung ist, sollten Sie sich die einzelnen Klassen genauer anschauen.

Workstation-Installationen

Die Workstation-Installation installiert gemäß Ihrer Auswahl die GNOME oder KDE-Benutzeroberfläche oder beides und das X Window System. Sie ist daher für neue Anwender besonders geeignet.

WarnungWarnung
 

Bei einer Workstation-Installation werden alle Informationen auf allen vorhandenen Linux-Partitionen auf allen Festplatten in Ihrem System gelöscht. Im Anhang C finden Sie Optionen, mit denen Sie vorhandene Daten in Ihrem System erhalten können.

Bei einer Workstation-Installation muss mindestens folgender Festplattenplatz zur Verfügung stehen:

Falls Sie alle Paketgruppen (z.B. GNOME ist eine Paketgruppe) und zusätzlich einzelne Pakete auswählen, sollten Sie 1,5 GB oder mehr Speicherplatz besitzen. Wenn Sie diesen großzügigen Speicherplatz zur Verfügung stellen, haben Sie bei Bedarf Platz für zusätzliche Daten.

AnmerkungBitte beachten
 

Im Gegensatz zu früheren Workstation-Installationen wird unter Red Hat Linux 7.1 jetzt der Netzwerk-Daemon xinetd (inet-Service) nicht mehr installiert. Durch den Verzicht auf xinetd erhalten Sie ein besonders sicheres System, auf dem jedoch Netzwerkdienste wie finger, telnet, talk und FTP nicht ausgeführt werden.[1] Wenn Sie diese Dienste benötigen, sollten Sie eine Installation der Klassen Server oder Benutzerdefiniert auswählen.

Wie sich eine Workstation-Installation auswirkt

Wenn Sie die Option zur automatischen Partitionierung auswählen, werden bei einer Workstation-Installation alle Linux-Partitionen auf allen installierten Festplatten gelöscht (und der gesamte unpartitionierte Festplattenplatz wird genutzt), um die folgenden Partitionen zu erstellen:

  • Eine Swap-Partition von 64 MB.

  • Eine 8 MB PReP Boot Partition, in der sich der Linux Kernel oder der Bootloader befindet.

  • Eine Root-Partition von variabler Größe (als / gemountet), in der alle anderen Dateien gespeichert sind (die Größe dieser Partition hängt von dem zur Verfügung stehenden Festplattenplatz ab).

Server-Installation

Wenn Sie Ihr System als Linux-basierten Server verwenden und Ihr System nicht zu sehr benutzerdefinieren möchten, ist eine Server-Installation für Sie die geeignete Installationsklasse.

Bei einer Server-Installation muss folgender Festplattenplatz zur Verfügung stehen

Falls Sie alle Paketgruppen und zusätzlich einzelne Pakete auswählen, sollten Sie 1,2 GB oder mehr Speicherplatz besitzen.

Sie sollten wissen, wieviel Festplattenplatz Sie verplant haben, so dass Sie wissen, wieviel zusätzlicher Festplattenplatz über das Red Hat Linux Installationsprogramm hinaus benötigt wird. Darüberhinaus sollten Sie festgelegt haben, woher dieser Platz kommt, von einer virtuellen Festplatte, einer physischen Festplatte oder von einer Kombination beider. Eine Änderung der Partitionsgröße nach Abschluss der Installation ist recht störend.

WarnungWarnung
 

Bei einer Server-Installation werden alle Partitionen (Linux und Nicht-Linux) auf allen Festplatten in Ihrem System gelöscht. Im Anhang C finden Sie Optionen, mit denen vorhandene Daten in Ihrem System erhalten können.

Wie sich eine Server-Installation auswirkt

Bei einer Server-Installation wird das X Window System nicht konfiguriert und keine der GUIs wird beim Booten des Systems geladen, solange Sie die relevanten Pakete bei der Paketauswahl nicht selektiert haben. Bei der automatischen Partitionierung löscht das Installationsprogramm alle Daten auf allen Partitionen und partitioniert Ihre Festplatte für die neue Version

Wenn Sie sich für das automatische Partitionieren entscheiden, werden bei der Server-Installation ALLE vorhandenen Partitionen auf ALLEN installierten Festplatten gelöscht. Wählen Sie diese Installationsklasse nur, wenn Sie sicher sind, dass Sie nichts speichern wollen! Nach Abschluss der Installation sind folgende Partitionen vorhanden:

  • Eine 256 MB Swap-Partition.

  • Eine 256 MB Partition (gemountet als /).

  • Eine Partition von mindestens 512 MB (gemountet als /usr).

  • Eine Partition von mindestens 512 MB (gemountet als /home).

  • Eine 256 MB Partition (gemountet als /var).

  • Eine 8 MB PReP Boot Partition, in der sich der Linux Kernel oder der Bootloader befindet.

Aus diesem Festplattenpartitionierungsschema resultiert eine recht flexible Dateisystemkonfiguration für die meisten Aufgaben eines Servers.

Benutzerdefinierte Installation

Die benutzerdefinierte Installation ist die flexibelste Installationsklasse. Die Workstation und Server-Installationen führen Sie automatisch durch den Installationsprozess und lassen dabei bestimmte Schritte aus. Bei einer benutzerdefinierten Installation müssen Sie festlegen, wie der Festplattenplatz zu partitionieren ist. Sie haben die vollständige Kontrolle darüber, welche Pakete auf Ihrem System installiert werden sollen.

Bei einer benutzerdefinierten Installation muss mindestens folgender Festplattenplatz zur Verfügung stehen:

Sie sollten wissen, wieviel Festplattenplatz Sie verplant haben, so dass Sie wissen, wieviel zusätzlicher Festplattenplatz über das Red Hat Linux Installationsprogramm hinaus benötigt wird. Darüberhinaus sollten Sie festgelegt haben, woher dieser Platz kommt, von einer virtuellen Festplatte, einer physischen Festplatte oder von einer Kombination beider. Eine Änderung der Partitionsgröße nach Abschluss der Installation ist recht störend.

Wie sich eine benutzerdefinierte Installation auswirkt

Wie bereits der Name vermuten lässt, zeichnet sich eine benutzerdefinierte Installation durch ihre Felxibilität aus. Bei dieser Installation können Sie die Festplattenpartitionierung festlegen. Sie haben die vollständige Kontrolle darüber, welche Pakete auf Ihrem System installiert werden sollen.

Die folgende Liste kann Ihnen helfen, die für Ihre Bedürfnisse am besten geeignete Installationsklasse zu wählen. Wenn Sie die Befürchtung haben, dass bei der Durchführung aller Aufgaben in der Liste Probleme auftreten könnten, sollten Sie die benutzerdefinierte Installation nicht durchführen, ohne vorher dieses Handbuch gelesen und alle Fragen geklärt zu haben.

  • Pakete auswählen und installieren — Dieser Schritt wird durchgeführt, nachdem Ihre Partitionen konfiguriert und zum Formatieren ausgewählt wurden. Sie können Paketgruppen, einzelne Pakete oder eine Kombination aus beiden auswählen. Sie können sich auch dafür entscheiden, Alles zu installieren.

  • Konfiguration zur Authentifizierung — Während einer benutzerdefinierten Installation können Sie mithilfe der Konfiguration der Authentifizierung Passwörter für das Netzwerk einstellen.

Wenn Sie die Option zur automatischen Partitionierung auswählen, werden bei einer benutzerdefinierten Installation alle Linux-Partitionen auf allen installierten Festplatten gelöscht (und der gesamte unpartitionierte Festplattenplatz wird genutzt), um die folgenden Partitionen zu erstellen:

  • Eine 64 MB Swap Partition.

  • Eine 8 MB PReP Boot Partition, in der sich der Linux Kernel oder der Bootloader befindet.

  • Eine Root-Partition von variabler Größe (als / gemountet), in der alle anderen Dateien gespeichert sind (die Größe dieser Partition hängt von dem zur Verfügung stehenden Festplattenplatz ab).

Bei der manuellen Partitionierung haben Sie eine größere Kontrolle und können Teile der vorhandenen Festplatten (Festplattenpartitionen) erhalten. Das ist ein Grund, um sich bei der benutzerdefinierten Installation für das manuelle Partitionieren zu entscheiden, wenn Sie eine Neuinstallation der iSeries Linux LPAR durchführen möchten.

Fußnoten

[1]

Das bedeutet, dass Sie zwar beispielsweise mit telnet auf andere Systeme zugreifen können, andererseits aber der Zugriff mit telnet auf Ihr System von außen nicht möglich ist.